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Ludwig Jall

Der 1975 verstorbene gebürtige Ingolstädter Ludwig Jall war ein Leichtathlet durch und durch. Der „Wig“, wie er allgemein hieß, war zunächst ein aktiver Zehnkämpfer, zu dessen größten Erfolgen beispielsweise Rang drei der süddeutschen Meisterschaft 1927 gehörte. Anfang der dreißiger Jahre begann die Funktionärskarriere des mittlerweile in der Landeshauptstadt angesiedelten Jalls. Von 1934 bis 1937 war er Gausportwart in Bayern, organisierte im Dantestadion Länderkämpfe und war Motor der legendären Staffelläufe vom damals selbstständigen Vorort Grünwald nach München.1936 war er bei den Olympischen Spielen in Berlin als Zeitnehmer tätig.
Über zwölf Jahre führte er nach Kriegsende den BLV als Präsident. Auf nationaler Ebene war Jall ebenfalls im Einsatz, genauer von 1949 bis 1973 als DLV-Kampfrichterobmann.
Sein Herz gehörte über Jahrzehnte aber auch „seinem“ Verein, dem heutigen PSV München, seinerzeit als Postsportverein fungierend. Ihn als „Macher“ zu titulieren, ist nicht übertrieben. Neben diversen organisatorischen Aufgaben wie der Austragung von Wettkämpfen lag ihm speziell die Nachwuchsarbeit am Herzen. Dass er in diesem Bereich sehr gute Arbeit geleistet hat, zeigte sich erstmals 1937, als der PSV in Berlin erstmalig die deutsche Jugendmannschaftsmeisterschaft gewonnen hat. Etliche weitere bis in die 60er-Jahre folgten. Auch erfolgreiche Olympionikinnen wie die Sprinterin Anni Biechl (1960 in Rom Zweite über 4x100-Meter) waren in der Jall-Ära aktiv. Selbst der Bau des Postsportparks, bis vor wenigen Jahren Austragungsort zahlreicher hochkarätig besuchter Wettkämpfe und 1972 Olympische Trainingsanlage, geht nicht unwesentlich auf sein Engagement zurück.

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